Ziele/Aktivitäten

Die Bürgerinitiative "Alt-Weilburg" e. V. setzt sich ein für die Erhaltung der historischen Altstadt, für die Erhaltung von Weilburg als Gesamtbild mit seinen liebenswerten Gassen, Plätzen, Häusern, Mauern, Grünanlagen und Brunnen, sowie für die Weiterentwicklung der Stadt Weilburg. Entsprechend wird der "Zweck des Vereins" in § 2 der Satzung wie folgt beschrieben:

". . . . die Förderung der Pflege und Erhaltung von Alt-Weilburg mit allen Gebäuden, Gassen, Straßen, Plätzen und Grünanlagen im Hinblick auf eine Wertsteigerung des Lebens für die Bürger der Stadt."

Um diese Zielsetzungen zu erreichen werden von der Bürgerinitiative zahlreiche Aktivitäten initiiert, unterstützt oder organisiert, von denen nachstehend einige beispielhaft angeführt sind.

Fotodokumentation

Erstellung einer sechsbändigen Fotodokumentation von sämtlichen Häusern der Innenstadt sowie von Infrarotbildern der Fachwerkhäuser zur Ermittlung von erhaltenswertem Fachwerk.

Behördenkontakte

Seit der Vereinsgründung erfolgen kontinuierlich geführte Schriftwechsel sowie persönliche Kontaktaufnahmen mit Behörden um Maßnahmen entgegenzuwirken, die nicht dem Denkmalschutz gerecht werden.

Alter Friedhof

Der alte Friedhof hat bis zur Gegenwart einen hohen Stellenwert in der Vereinsarbeit. Von dem Vereinsmitglied Karl Schwerdtle wurde ein Lageplan mit Inventarverzeichnis sämtlicher Grabsteine erstellt. Im März 1981 erfolgte eine Initiative zur Rettung der Grabsteine, nachdem man im Rahmen der "Umgestaltung zu einer pflegeleichten Parkanlage" mit deren Zerstörung begonnen hatte. Mit Spendengeldern beteiligt sich die Bürgerinitiative an Grabsteinrestaurierungen und bemüht sich ständig um die Pflege des Friedhofsgeländes.

Brunnen im Stadtgebiet

Bereits drei Jahre nach der Gründung rief der Verein zu einer Brunnenspende auf, damit der Marktplatzbrunnen nicht der einzige in Weilburg bliebe. Mit viel Resonanz von Seiten der Bürger und einem erheblichen Arbeitsaufwand wurde die Wiederaufstellung von sechs funktionsfähigen Brunnen im Stadtgebiet ermöglicht. Diese sind Eigentum des Vereins. Kürzlich erfolgte dank besonderer Initiative von Willi Löhr die Restaurierung des Karlsberg-Brunnens. Außerdem kümmert sich der Verein laufend um die notwendigen Maßnahmen zur Instandhaltung "damit alle Brünnlein fließen". Für die regelmäßig anfallenden Pflegearbeiten übernimmt der Verein die Materialkosten, die Arbeiten erfolgen ehrenamtlich.

An den hohen Kosten für eine umfassende fachmännische Restaurierung des Marktplatzbrunnens beteiligte sich die Bürgerinitiative mit 14.000 Euro, die aus einer seit 2002 vom Verein durchgeführten Spendenaktion stammten sowie aus Vereinsmitteln.

Aus Vereinsmitteln restauriert wurde 2010 der Brunnen am König-Konrad-Platz und 2011 finanzierte die Bürgerinitiative mit 3.000 Euro die Restaurierung des Brunnens an der Turmgasse; die Stadt Weilburg übernahm die Herrichtung des Platzes.

Da an dem 1986 vom Verein in Betrieb genommenen Leidnerbrunnen in der Mauerstraße so starke Schäden durch Witterungseinflüsse aufgetreten waren, dass weitere Reparaturen nicht mehr durchgeführt werden konnten, wurde nach Absprache mit der Denkmalschutzbehörde ein neuer Brunnen aus Granit in Auftrag gegeben, der am 16.06.2015 eingeweiht wurde. Die Kosten von über 9.000,-- Euro wurden aus Mitteln des Vereins und durch Spendengelder bestritten.

Archiv

Unter dem Gesichtspunkt:"Bewahrung der Vergangenheit als Verpflichtung für die Zukunft" wurde auf Initiative von Wilhelm Schick, dem inzwischen verstorbenen Gründer der Bürgerinitiative, die Einrichtung eines historischen Archivs begonnen, das auch interessierten Bürgern zugänglich ist. Bereits im Dezember 1977 erhielten die Vereinsmitglieder Alfred Hofmann und Hanns Maiwald von der Stadt die Bestallungsurkunden als ehrenamtliche Archivpfleger. Nach zwanzigjähriger Tätigkeit wurden sie abgelöst. Nach mehreren baulich bedingten Unterbrechungen konnte 1982 das dem Bergbau- und Stadtmuseum unterstellte Archiv die Räume im Obergeschoß des Prinzessenbaus beziehen. Im Jahr 2004 erfolgte der Umzug des Stadtarchivs in das Gebäude des Bergbau- und Stadtmuseums.

Foto; von der Bürgerinitiative gestiftete Auszeichnung "Silberschild"

Die von der Bürgerinitiative gestiftete
Auszeichnung "Silberschild"

"Silberschild"

Wilhelm Schick schuf den "Silberschild" als Anerkennung für vorbildliche Außensanierung denkmalgeschützter Bauten in der Stadt Weilburg. Eine schildförmige Metallplatte, umrankt von schmiedeeisernen Arabesken, trägt die Inschrift: Ein Haus - der Stadt zur Zier, darunter das Weilburger Stadtwappen mit dem seitlichen Schriftzug Bürgerinitiative "Alt-Weilburg" e.V. Die erste Verleihung erfolgte im März 1977. Eine Aufstellung der bisher verliehenen Silberschilde finden Sie unter nachstehendem Link:
Silberschild

Preis für denkmalpflegerische Leistungen

In 2001 hat die Bürgerinitiative beschlossen einen Preis für besondere denkmalpflegerische Leistungen innerhalb der Stadt Weilburg zu stiften, der aus Finanzmitteln des Vereins finanziert wird.

Informationstafeln

Auf Initiative des Rotary-Clubs Weilburg wurden in Zusammenarbeit mit der Bürgerinitiative "Alt-Weilburg" 52 Tafeln mit kurzen Informationstexten an historisch wichtigen Gebäuden Weilburgs angebracht.

Pisee-Bau und Wasserversorgung

Die zu Beginn des 19. Jahrhunderts beginnende Stadterweiterung verhalf dem Pisee-Bau in Weilburg zu einem bemerkenswerten Aufschwung. Die Schrift von Wilhelm Schick und die Gewißheit, daß das Haus Hainallee 1 der Welt höchstes Pisee-Haus ist, waren der Anlaß für das große Interesse an diesem Thema, auch über die Bundesrepublik hinaus.

Auf Grund vorhandener Unterlagen im historischen Stadtarchiv galt der Erforschung der Wasserleitung für Weilburg als technisches Denkmal einer barocken Infrastruktur das besondere Interesse der Bürgerinitiative. Als man 1999 bei Bauarbeiten am Kanapee gusseiserne Rohre und ein Sammelbecken entdeckte, wurde der Fundort fachgerecht eingemauert und mit Glas abgedeckt. Die Kosten für das "Fenster in die Vergangenheit" übernahm die Bürgerinitiative ebenso wie der Verein eine große Vitrine im Eingangsbereich des Bergbau- und Stadtmuseums für Ausstellungszwecke stiftete.

Veranstaltungen

Von 1992 ab, als sich Hessen als erstes Bundesland an dem bereits europaweit veranstalteten "Tag der offenen Tür für Kulturdenkmäler" beteiligte, aus dem dann ab 1993 der "Tag des offenen Denkmals" wurde, ist die Bürgerinitiative mit der Präsentation der verschiedensten Projekte an die Öffentlichkeit getreten, so z. B. wurden vorgestellt das Jagdschloss Windhof und das Haus Markt 9, das ehemalige Palais der Familie von Dungern, das Amtsgericht, Deutschlands einziger Schiffstunnel, das alte Gymnasium mit dem Komödienbau und der Marktplatz als Gesamtensemble. Über nachstehenden Link können Sie eine Zusammenstellung der am "Tag des offenen Denkmals" von der Bürgerinitiative vorgestellten Objekte: Denkmalstag

Ausstellungen, Vorträge und Ausflüge

Die Bürgerinitiative veranstaltet Ausstellungen und Vorträge verschiedenster Thematik, sowohl mit lokalhistorischem als auch mit überörtlichem Bezug. Ebenso organisiert der Verein Ausflugsfahrten zu historischen Stätten und an Örtlichkeiten, die unter den Gesichtspunkten Denkmalpflege/Stadtsanierung von besonderem Interesse sind.

^ Seitenanfang